Eva Seligmann
Eva Seligmann war die Tochter des jüdischen Händlers Alfred Seligmann (1877–1943) und der evangelischen Pianistin Margarete Fritz. Ihre Mutter war Mitglied des Bundes entschiedener Schulreformer und Befürworterin des Frauenwahlrechts.
Seligmann wuchs in einem pazifistisch eingestellten Elternhaus auf. In ihrer Jugend war sie aktives Mitglied der pazifistischen Weltjugendliga. Nach dem Besuch des Gymnasiums begann sie 1931 ihre Ausbildung zur Lehrerin an der Pädagogischen Akademie in Frankfurt, das sie aus rassistischen Gründen 1933 abbrechen musste. Von 1935 bis 1936 war sie Lehrerin am privaten jüdischen Landschulheim in Vigiljoch, anschließend von 1937 bis 1938 am Landschulheim Herrlingen.
Anschließend emigrierte sie nach Großbritannien. Dort arbeitete sie in verschiedenen Familien als Kindermädchen und Putzfrau. Sie machte im Exil die Ausbildung zur Krankenschwester und zur Hebamme und arbeitete während der gesamten Dauer des Zweiten Welkrieges in diesen Berufen. Nach Kriegsende gründete sie mit Freunden 1945/46 in England ein Heim für aus Konzentrationslagern befreite Kinder.
1946 kehrte sie nach Deutschland zurück, mit dem Vorsatz eine Schule zu gründen, die sich zum Ziel gesetzt hat, Anerkennung und Integration für alle, auch für Benachteiligte, zu erreichen.
Ab 1956 baute sie in Bremen die sonderpädagogische Förderung auf und war hier als Lehrerin, Schulleiterin und bis zur Pensionierung 1977 als Schulrätin für das Sonderschulwesen tätig.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Seligmann